Reliefbilder

FARBE IST IN ERSTER LINIE
NICHT EIN PHYSIKALISCHES PROBLEM,
SONDERN EIN PSYCHOLOGISCHES.
SIE IST NICHT EINFACH DA.
SIE IST NICHT ETWAS SELBSTVERSTÄNDLICHES,
WORÜBER NACHZUDENKEN NICHT LOHNT,
SONDERN FARBE LEBT, AGIERT:
SIE BEWEGT SICH UND BEWEGT,
IST ABHÄNGIG UND MACHT ABHÄNGIG,
WIRKT, IST MÄCHTIG,
KANN SOWOHL DIENEN
ALS AUCH ÜBERWÄLTIGEN



Diese Erfahrung, die Ballin schon früh machte, nutzt er in seinen Reliefbildern aus:
Durch tiefenperspektivische Farbräume auf der Bildebene wird, wenn der Betrachter seinen Standort ändert,
ein scheinbarer Wechsel der Bildgestaltung bewirkt. Diese Illusion wird durch die Trägheit des menschlichen Auges hervorgerufen.
Das Interesse wird geweckt durch Täuschung und Behinderung der Wahrnehmung.
Ballin aktiviert dadurch den Betrachter, vor allem sein Sehen, Erkennen und Erleben. Dabei entsteht ein Denkprozess,
der die Wahrnehmungs- und Erinnerungsfähigkeit und damit verbunden Kritikfähigkeit fördert.
Einfach ausgedrückt: wenn der Betrachter sich mit dem Bild beschäftigt hat, hat er es nicht nur einfach betrachtet,
sondern er hat eine Erfahrung gemacht - und vielleicht sogar die verfremdeten Hausecken,
Bäume, Wiesen etc. mit ihren vielfältigen Licht- und Schatten-spielen entdeckt ...